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Drei aufregende Kapstadt-Ausflüge
Drei aufregende Kapstadt-Ausflüge

Drei aufregende Kapstadt-Ausflüge

Die drei -Highlights liegen gleich um die Ecke und sind teilweise sogar per Bus zu erreichen. Für drei aufregende Kapstadt-Ausflüge gibt's hier Tipps und Impressionen: Tafelberg, Löwenkopf (noch so ein Berg) und Kap der Guten Hoffnung.
Inhalt

Vorbereitungen: Braucht ihr keine

Früher dachte ich immer, wenn sich jemand vor Begeisterung für Kapstadt fast überschlug: Ist das nicht reichlich übertrieben? So viel Schwärmerei für ein Blockbuster-Reiseziel? Jetzt sehe ich das anders – wir sind selbst fast übergeschnappt vor Euphorie. Fotos können das nur begrenzt wiedergeben, Beschreibungen auch. Aber mit ein paar Tipps garniert wird am Ende doch ein Schuh draus.

Um es vorweg zu sagen: Wir sind keine Rekordjäger. Wer will, kann in Kapstadt jede Menge Extremsportarten ausprobieren, aber wozu? Die Natur ist ja so schon fantastisch genug. Während unserer Kapstadt-Ausflüge haben wir Leute getroffen, die auf den Tafelberg oder Löwenkopf gejoggt sind. Wer’s braucht… Wir waren ganz froh, dass wir Zeit hatten zum schmecken, riechen, gucken – durchweg großes Kino.

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Die Beschilderung ist gut in Schuss – genauso übrigens wie der Zustand der Leitern, Ketten und Haltegriffe.

Sehr gelegen kam uns, dass die Umgebung Kapstadts so gut erreichbar ist. Wir haben uns gleich am ersten Tag Chipkarten für die öffentlichen Busse gekauft, die sehr sicher sind und meist auch den Fahrplan einhalten. Unsere Wohnung lag zentral am Company’s Garden. Von dort sind es nur fünf Busstationen bis zur Kreuzung Kloof Nek, an der es rechts auf den Löwenkopf und links zum Tafelberg geht.

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Wegweiser auf der Wanderung zum Tafelberg: Solide Steintische mit Richtungsanzeiger aus Metall plus Notrufnummer.

Gut zu wissen

Einen Tag Zeit sollte man idealerweise für jeden der drei Kapstadt-Ausflüge einplanen – für den Aufstieg auf den Löwenkopf reicht vielleicht auch weniger. Hilfreich ist eine gute Wanderkarte. Sehr zu empfehlen sind Slingsby Maps. Die Karte vom Tafelberg haben wir in der deutschen Buchhandlung Naumann erstanden, gleich gegenüber der Touristeninformation in der Burg Street. Es gab zwar nur noch ein Exemplar in Afrikaans, aber damit kamen wir gut klar.

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Trotz der guten Beschilderung: Eine Karte lohnt sich, weil sie zeigt, welches Panorama sich gerade vor einem auftut.

Sinnvoll ist auch ein Blick auf die Wettervorhersage – gerade am Tafelberg kann das Wetter sehr wechselhaft sein. Im Winter ist das Plateau oft von einer Wolkendecke verhüllt, selbst wenn unten in der Stadt strahlender Sonnenschein herrscht. Feuergefahr ist vor allem im Sommer ein Problem, doch zum Glück gibt es im Tafelberg-Nationalpark ein gutes Frühwarnsystem.

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Die Ranger sind auf Zack: Statusanzeige für Wanderer

Sicherheit war für uns nie ein Thema. In Reiseführern ist oft zu lesen, dass man Kapstadt-Ausflüge nicht allein unternehmen soll. Das ist bei Bergtouren sinnvoll, um in Notsituationen Hilfe zu holen. Die Gefahr von Überfällen ist aus unserer Sicht sehr gering und beschränkt sich auf manche Gebiete in Stadtrandlage. Ich bin allein auf den Löwenkopf gestiegen und habe mich keinen Moment unsicher gefühlt – unter anderem deshalb, weil dort auch andere Wanderer unterwegs waren.

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Beim Weg auf den Löwenkopf treffe ich vereinzelt auf andere Wanderer. Trotzdem habe ich das Panorama meistens für mich allein.

Auf dem Löwenkopf

Der Löwenkopf (Lion’s Head) gehört geologisch zum Tafelbergmassiv und hat sich durch Erosion abgespalten. Seine Höhe ist mit 669 Metern zwar deutlich niedriger als das rund 400 Meter höhere Plateau des Tafelbergs, dafür bietet er noch vielfältigere Blicke. Das Panorama umfasst außer der City Bowl – dem Stadtzentrum Kapstadts samt Hafenanlagen und V & A Waterfront – auch die vornehmen Küstenviertel Sea Point und Camps Bay im äußersten Westen der Stadt. Dazu kommen die rasanten Ansichten des Tafelbergs selbst.

Der Gipfel des Löwenkopfs ist extrem schlank. Die Wanderwege schrauben sich an seinen Flanken regelrecht empor und umrunden ihn dabei mehrfach, was ständig wechselnde Aussichten zur Folge hat. Deshalb macht es Sinn, die Kapstadt-Ausflüge hier zu beginnen.

Als ich in Kapstadt mit dem Bus startete, herrschte ziemlich kurioses Wetter. Die Wolkendecke des Tafelbergs war in die Stadt hinabgestiegen und überzog sie mit einem leichten Nieselregen. Gleichzeitig war die Wolkenschicht so dünn, dass die Sonne hindurch schien. Der Löwenkopf dagegen war frei, und während ich auf ihm herumlief, begleitete mich die ganze Zeit der schönste Regenbogen.

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Dieser Regenbogen stand dort stundenlang über dem Tal – dank einer Wetterkapriole, die am Tafelberg (links im Bild) gar nicht so selten ist.

Der Aufstieg von der Bushaltestelle Kloof Nek an der Südseite des Löwenkopfs bis zu dessen Spitze dauert etwa zwei Stunden. Wer will, nimmt den Rückweg über die Nordflanke und folgt auf rund 300 Höhenmetern dem Bergsattel bis zum Signalhügel (Signal Hill). Von dort führen Fußwege in das gleich unterhalb gelegene Stadtviertel Bo-Kaap und weiter ins Stadtzentrum. Alles zusammen ist in fünf bis sechs Stunden gut zu schaffen – der kürzeste der drei Kapstadt-Ausflüge.

Bildergalerie: Kapstadts Zinne – Der Löwenkopf

Kapstadt-Ausflüge: Am Tafelberg führt kein Weg vorbei

1.000 Meter Höhenunterschied sind kein Pappenstiel, auch wenn die Gondelbahn so tut, als sei das ein Katzensprung. Die Gondeln starten auf rund 350 Höhenmetern und sind gut mit dem Bus erreichbar. Weil Touristen bequem sind und lieber schweben statt klettern, gibt es immer Schlangen, aber das Warten lohnt sich!

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DIe modernen Gondeln fassen 65 Personen und schaffen drei Auffahrten pro Stunde. Das muss auch sein, denn der Andrang ist groß.

Wir haben uns das erste Mal relativ spät am Tag entschlossen hochzufahren, weil der Tafelberg nach zwei Tagen Regen eine wunderbar freie Sicht versprach. Die Idee hatten auch andere, entsprechend viel Betrieb herrschte an der Talstation. Wir waren schon drauf und dran, wieder umzukehren. Das nicht zu tun war eine der besten Entscheidungen des Urlaubs.

Der Tafelberg ist die Hauptsehenswürdigkeit von Kapstadt und – was die Besucherzahlen angeht – die Nummer 1 unter den Kapstadt-Ausflügen. Das klingt erst mal abschreckend, aber das Erstaunliche ist: Es schränkt das Tafelberg-Erlebnis kaum ein.

Als wir oben ankamen, hat uns nicht nur der Wind fast umgeblasen. Was sich da vor uns auftat, war wie ein Blick aus dem Flugzeug, nur viel besser. Und es war eben nicht nur ein Blick, sondern ganz viele davon: über Kapstadt, auf den Löwenkopf, die Küste entlang weit nach Süden bis zum Kap der Guten Hoffnung, aufs Meer – und das alles bei Sonnenuntergang!

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Der Löwenkopf von seiner Schattenseite. Dahinter liegt Sea Point im Abendlicht.

Später sind wir dann noch mal hoch gewandert – vielleicht der schönste unserer Kapstadt-Ausflüge. Fast die ganze Zeit hatten wir die Natur für uns. Die größte Überraschung: Der Tafelberg ist oben nicht kahl, sondern fast wie ein Hochmoor. Bäche gurgeln, Frösche quaken, Sumpfgras raschelt, das Wasser ist torfig-braun und an den Felsen wächst das Moos. Mehrere kleine Talsperren machen mehr als deutlich, wie wichtig dieser geschützte und einzigartige Naturraum für die Wasserversorgung von Kapstadt und Umgebung ist.

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Das Wasser oben auf dem Tafelberg ist rötlich-braun. Das ganze Ambiente erinnert zeitweise an eine Moorlandschaft – nicht zuletzt an der Wolkendecke, die oft auf dem Plateau liegt.

Und wieder die rasanten Aussichten, diesmal auch nach Muizenberg an der False Bay. Die sehen wir noch aus der Nähe – auf dem dritten unserer Kapstadt-Ausflüge.

Bildergalerie: Kapstadt – Auf dem Tafelberg

Strauße am Strand: Das Kap der Guten Hoffnung

Die False Bay im Rücken von Kapstadt ist fast unübersehbar weit. Sie heißt so, weil früher manche der Handelsschiffe, die von Osten kamen, irrtümlich hier schon die Bucht von Kapstadt vermuteten. Der gewaltige Strand von Muizenburg summt im Sommer vor Badebetrieb, jetzt liegt er verlassen da.

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Die Badehäuschen von Muizenberg machen auch unbenutzt eine gute Figur.

Wir erreichen die Bucht im Auto. Für heute haben wir uns eine geführte Individualtour geleistet, hinten am Gepäckträger hängen zwei Räder. Meike Aschenbroich von Awol Tours gondelt uns durch die Gegend, was es uns ermöglicht, die gesamte Kaphalbinsel einmal zu umrunden und zwischendurch auch noch zu wandern und Fahrrad zu fahren. Schnell stellt sich heraus: Das wird der erlebnisreichste unserer Kapstadt-Ausflüge.

Der Tag steht im Zeichen der Tiere, und wir erleben manche Überraschung. In Boulders – das allerdings stand von Anfang an im Drehbuch – sehen wir Afrikanische Pinguine. Sie haben sich hier vor gut 30 Jahren niedergelassen und fühlen sich offensichtlich wohl. Es ist ungewohnt, die sehr kleinen Tiere an einem gewöhnlichen Sandstrand herumwatscheln zu sehen, so ganz ohne Eis und Schnee.

Drei aufregende Kapstadt-Ausflüge
Gesellige Runde am Strand. Wie klein die südafrikanischen Pinguine, zeigt der Vergleich mit den Möwen.

Der Wind bläst uns kräftig um die Nase. Kurz hinter dem Eingangstor zum Schutzgebiet des Kaps der Guten Hoffnung schwingen wir uns auf die Räder und strampeln gegen den Wind an. Die Blicke aufs Meer sind spektakulär, und weil hier die Strömungen zweier Ozeane aufeinander treffen, hat die Natur einen ganz besonderen Artenreichtum hervorgebracht – von dem wir auch jede Menge mitbekommen, weil wir im Fahrradsattel sitzen und nicht im Auto.

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Mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung. Bei der steifen Brise sind wir dankbar für jede Abfahrt.

Einmal sprinten vor uns zwei der sehr scheuen Eland-Antilopen über die Straße, an anderer Stelle entdecken wir Schildkröten, und eine Pavianmama mit Baby lässt sich auch blicken. Aber Strauße am Strand, das hatten wir nicht erwartet. Zum Abschluss entwickeln sich unsere Kapstadt-Ausflüge zum reinsten Game Watching.

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Hat der sich in der Gegend geirrt? Das größte Wildtier, das wir heute zu Gesicht bekommen…

Und dann das Kap der Guten Hoffnung selbst: Die Dünung rollt, die Brandung tost, auf den schroffen Felsen müssen wir achtgeben, dass wir nicht ins Meer geweht werden. Es gibt einen Weg, der direkt an der Steilküste entlangführt. Es ist ein bisschen wie das Ende der Welt – oder der Anfang, je nachdem.

Bildergalerie: Windumtost – Kap der Guten Hoffnung